Bericht aus der WLZ zum Saisonstart der BOL 2009/2010
TSV Korbach
„Es wäre mal schön, über ein paar Jahre mit der gleichen Mannschaft arbeiten zu können.“ Doch für Stefan Backhaus, Trainer des Bezirksoberligisten TSV Korbach, ist auch in seinem dritten Jahr dieser Wunsch nicht in Erfüllung gegangen. Erneut haben zwei Spieler die Kreisstädter verlassen, darunter mit Björn Tönepöhl ein Leistungsträger auf der rechten Rückraumposition. „Ihn wird im ersten Jahr wohl keiner ersetzen können“, sagt der Trainer mit Hinweis auf die vielen Tore, die der Helmscheider zuletzt aus dem gebundenen Spiel heraus erzielte. So muss Backhaus sein Team erneut umstellen – wie in den vergangenen Jahren auch. Auf der rechten Rückraumposition stehen sehr junge Spieler bereit, wie Raphael Harbecke, Maximilian Rüster oder Tim Oberlies. Spieler, die in der Vorbereitung gute Ansätze gezeigt haben, die laut Backhaus aber auch noch Zeit brauchen, um sich an das Niveau der Liga zu gewöhnen. Auch Ufuk Kahyar verließ die Korbacher in Richtung des alten Rivalen HSG Twistetal. Diesen Abgang sieht Backhaus gut kompensiert. Auf der Mittelposition stehen insgesamt vier Spieler zur Verfügung, die das Spiel leiten können. Neben Robert Müller und Marko Markovic auch Raphael Harbecke sowie Mario Nordmeier.
Insgesamt zeigt sich Backhaus mit der Vorbereitung zufrieden, auch wenn er aus Urlaubs- und Studiengründen nur gut zehn Spieler regelmäßig im Training begrüßen konnte. Die Schwerpunkte legte Backhaus vor allem im Tempospiel – darin werden die Kreisstädter auch in der kommenden Saison ihr Heil suchen.
Korbach. Der TSV Korbach löste seine Aufgabe zum Saisonstart in der Handball-Bezirksoberliga der Männer gegen Zierenberg souverän: Mit 31:21 gewann Korbach.
Auch die HSG Twistetal startete erfolgreich in die neue Saison. Nach einem harten Stück Arbeit gewannen die Waldecker mit 28:26 knapp in Simmershausen.
Bezirksoberliga, Männer:
Korbach - Zierenberg 31:21 (13:7). Gegen den in keiner Phase Bezirksoberligaformat aufweisenden Aufsteiger hätte die Backhaus-Sieben weitaus höher gewinnen können, wenn man die Konzentration über sechzig Minuten hinweg aufrecht erhalten hätte. Die Kreisstädter begannen zielstrebig und legten ein hohes Tempo vor. Schnell stellte sich heraus, dass die Gäste, die auf Alexander John und Dominik Schindehütte verzichten mussten, dieses Tempo nicht würden mitgehen können. Nach zehn Minuten hieß es 5:1 und 6:3 stand es nach fünfzehn Minuten. Dann folgte die erste Schwächephase der Gastgeber, die es Zierenberg erlaubte, bis auf 6:5 (19.) heranzukommen. Im Anschluss daran zog der TSV bis zur Pause, angetrieben vom agilen Mario Nordmeier, auf 13:7 davon. Korbachs Torwart Max Jordan zählte, wie in der zweiten Halbzeit sein Nachfolger Ivan Blagus, zu den stärksten Akteuren seines Teams.
Nach dem Wechsel kam das Spiel der Kreisstädter zunächst nicht ins Rollen. Erst nach einer kurzen Anlaufzeit setzte sich die Überlegenheit der Hausherren fort. In der 41. Minute hatte man beim 22:12 erstmals eine Zehn-Tore-Führung herausgeworfen. Den höchsten Vorsprung hatte die Heimsieben beim 26:13 inne. In der Schlussphase leistete man sich jedoch einige Nachlässigkeiten in der Abwehr und ermöglichte den Gästen eine Resultatsverbesserung.
„Ich denke mal, alle Spieler haben ihre Spielanteile gekriegt, die meisten haben sogar dreißig Minuten durchgespielt“, sagte ein zufriedener Korbacher Trainer Stefan Backhaus. „Es ist immer schwierig im ersten Saisonspiel. Man weiß nicht genau, wo man steht und ob man in der Vorbereitung alles richtig gemacht hat.“
Tore für Korbach: R. Harbecke 2, Schmidt 5, Rüster 2, Klyscz 5, Nordmeier 1, Winkler 1, Peter 4, Emde 3, Plöhn 3, Markovic 2, Louzensky 3.
Zierenberger Bezirksoberliga-Handballer 21:31 beim TSV Korbach
Korbach. "Wir sind gut drauf, wir haben gut trainiert", motivierte Michael Schäfer seine Mannschaft vor dem Spiel der Handball-Bezirksoberliga gegen den TSV Korbach. Doch die aufmunternde Worte des HSC-Trainers brachten nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil: Der HSC verlor zum Auftakt mit 21:31 (7:13). Die Gäste konnten nicht die gezeigten Leistungen aus den Freundschaftsspielen und Trainingsstunden anknüpfen.
Viel zu abwartend und harmlos agierten die Zierenberger in Abwehr und Angriff, so dass die gastgebenden Korbacher in den ersten zehn Minuten ein leichtes Spiel hatten und mit 5:1 in Führung gingen.
Nach einem Time-Out lief es beim HSC besser. Bis auf 5:6 kam man heran und zeigte in dieser Phase, dass auch in Zierenberg guter Handball gespielt wird.
Nur in der Abwehr und im Rückzugsverhalten hatten sich die Warmetaler immer noch nicht gefunden. Statt gemeinsam gegen den Angreifer vorzugehen, ließen sie ihre Nebenleute oft im Stich und mussten so im gesamten Spielverlauf neun Zeitstrafen, allerdings ohne vorherige Verwarnungen, in Kauf nehmen. In einer dieser Unterzahlsituationen setzten sich die Gastgeber wieder deutlich ab und gingen nicht unverdient mit 13:7 in die Pause.
Das Spiel war nach 30 Minuten so gut wie entschieden. Zwar erwischten die Zierenberger einen etwas besseren Start nach dem Wiederanpfiff und konnten noch einmal verkürzen, mehr aber war am Wochenende im Waldecker Land nicht drin.
Die zaghaften Angriffsversuche wurden von einer körperbetont deckenden TSV-Abwehr zunichte gemacht und das schlechte Rückzugverhalten mit Tempogegenstoßtreffern bestraft.
Vor dem gesamten Zierenberger Team liegt noch viel Arbeit. Will man in dieser Klasse nicht sang- und klanglos untergehen, müssen sich alle Akteure spielerisch, kämpferisch und läuferisch steigern. (rü)